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Was ist Application Lifecycle Management (ALM)?

Was ist Application Lifecycle Management (ALM)?

Was ist eigentlich ALM? Wo und wie wird es eingesetzt? Was macht es so wichtig? Diese Fragen, und den Unterschied zu PLM, erklären wir hier.


06.06.24

Was ist ALM

Während der Begriff PLM – Product Lifecycle Management – und seine Definition weitestgehend bekannt sind, ist ALM weniger geläufig, aber nicht weniger wichtig.

Die Abkürzung ALM steht für „Application Lifecycle Management“, also ein Konzept zur Verwaltung und Steuerung der Abläufe in der Entwicklung, im Einsatz und in der Weiterentwicklung einer Applikation, bzw. einer Software.

Hier ist der grundlegende Unterschied zwischen ALM und PLM zu sehen: Während es sich bei PLM um die Betrachtung und Steuerung eines physischen Produktes handelt, ist Software nicht greifbar. Somit sind einige Bereiche im Lebenszyklus verändert: Beispielsweise ist die Weitergabe von Daten in eine Fertigung nicht notwendig.

Was ist der Unterschied zwischen ALM und PLM?

Bezogen auf die einzelnen Prozessschritte im PLM ergibt sich eine einfache Grafik, mit der ein Produktlebenszyklus erklärt werden kann.

PLM-Prozess

Beim Application Lifecycle Management kommen einige Faktoren hinzu oder ändern sich:

  • Bei Software handelt es sich nicht um ein physisches Produkt. Die Planung beinhaltet also keine Überlegungen zur Zusammenstellung unterschiedlicher Komponenten, wie in der mechanischen Entwicklung. Stattdessen müssen Überlegungen getroffen werden bezüglich Einsatzzweck, Funktionen, Anwenderfreundlichkeit und wirtschaftlicher Aspekte.

  • In der Applikationsentwicklung werden ständige Tests durchgeführt, ob und wie sich bestimmte Änderungen in der Software auswirken und ob die Ergebnisse den Erwartungen entsprechen. Eine Möglichkeit zum Testen einer Software, die sich anbietet, sind Beta-Tests im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium, die mit potentiellen Kunden zusammen durchgeführt werden. Das SOLIDWORKS Beta-Tester-Programm ist ein Beispiel: Wartungskunden können die neuen Versionen bereits vor dem Hauptrelease testen. In diesem Umfang können Tests in der mechanischen Konstruktion nicht durchgeführt werden.

  • Release ist ein weiteres Stichwort, das den Unterschied zwischen ALM und PLM verdeutlicht. Kommt es während des Lebenszyklus einer Applikation zu Änderungen, werden diese in Service Packs, Patches oder Updates in die Software eingebracht. Die Änderungen reichen von Anpassungen und Fehlerbehebungen bis hin zu Sicherheitsverbesserungen und Funktionserweiterungen.

  • Jede Anpassung an der Applikation wird nachverfolgt, um Fehler und Probleme zu erkennen und zu beseitigen, auch während des Einsatzes. Dieses Monitoring ist wichtig für die Qualitätssicherung und die Weiterentwicklung.

Beim Application Lifecycle Management bilden sich so innerhalb des Lebenszyklus neue, untergeordnete Zyklen, die jeweils eigenständig betrachtet werden können.

ALM-Prozess

Wo wird ALM eingesetzt?

In der Softwareentwicklung ist das Application Lifecycle Management ein wichtiger Prozess, um Neuentwicklungen, Änderungen und Anpassungen in einer Software zu steuern und zu dokumentieren. Diese Dokumentation beschleunigt den Entwicklungsprozess, Änderungen werden schneller umsetzbar und die Kundenzufriedenheit steigt.

Warum ist ALM wichtig?

Immer mehr Produkte nutzen nicht allein mechanische Komponenten, sondern haben eigene Applikationen, die entweder direkt an dem Produkt/an der Maschine ausgeführt werden, oder per Schnittstellen auf anderen Geräten wie Mobiltelefonen oder Tablets genutzt werden können. In jedem Fall ist eine Software in ein mechanisches Produkt integriert, steuert dieses, wertet Daten aus, leitet diese weiter, etc..

Die Integration von ALM-Prozessen in PLM-Prozesse ist entscheidend für den erfolgreichen Einsatz jedes Produktes, in dem auch Softwarekomponenten eingesetzt werden.

Zusätzlich ist die Entwicklung neuer Produkte mit Lösungen verbunden, bei denen Software eingesetzt wird. Dies können einzelne Bestandteile wie CAD-ProgrammeSimulationslösungen oder CAM-Module sein. Oder aber auch die Abbildung des realen Produkts als digitaler Zwilling, bei dem alle Komponenten des Produktlebenszyklus virtuell abgebildet und optimiert werden, bevor das Produkt gefertigt wird.

Das Management von Applikationen bildet eine der Grundlagen für den Einsatz moderner Technologien wie IIoT, Digitaler Fertigung oder auch PLM. Mit ALM werden die Entwicklung und Verbesserung von Applikationen und Programmen gesteuert, die für die Weiterentwicklung dieser Technologien notwendig sind.

Was sind die 6 Schritte des Application Lifecycle Managements?

Application Lifecycle Management (ALM) umfasst typischerweise sechs Schritte, die den gesamten Lebenszyklus einer Softwareanwendung abdecken. Hier sind die sechs Schritte:

  1. Anforderungsmanagement (Requirements Management)
    • Erfassen, Dokumentieren und Verwalten von Anforderungen und Spezifikationen, die die Software erfüllen muss.
  2. Systemdesign (System Design)
    • Entwerfen der Softwarearchitektur und Festlegen der technischen Spezifikationen, einschließlich UI/UX-Design und Datenmodellierung.
  3. Softwareentwicklung (Software Development)
    • Programmierung der Software gemäß den Anforderungen und Designspezifikationen, einschließlich Coding, Unit-Testing und Debugging.
  4. Softwaretest (Software Testing)
    • Durchführen von Tests, um sicherzustellen, dass die Software den Anforderungen entspricht und frei von Fehlern ist, einschließlich Integrationstests, Systemtests und Abnahmetests.
  5. Bereitstellung (Deployment)
    • Implementierung der Software in der Produktionsumgebung, einschließlich der Konfiguration der Infrastruktur und der Durchführung von Deployment-Tests.
  6. Wartung und Betrieb (Maintenance and Operations)
    • Überwachen, Warten und Aktualisieren der Software, um sicherzustellen, dass sie weiterhin effektiv funktioniert und neuen Anforderungen gerecht wird, einschließlich Bugfixes und Performance-Optimierungen.

Diese Schritte sind iterative und können je nach Projektanforderungen und -methodologien angepasst werden.

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